Vereine und VerbändeKünstler in Schüllar
Ludwig Florin
Ludwig Florin wurde am 24.02.1889 in Dödesberg als Sohn eines Drechslers und Holzbildhauers geboren. Bei seinem Vater erlernte er das Drechslerhandwerk. Seine Eltern veranlassten für ihren mit einem außerordentlichen Talent ausgestatteten 18-jährigen Sohn ein Studium an der Kunstgewerbeschule in Köln. Ein Jahr nach Beginn des Studiums verstarb sein älterer Bruder, und er war nun auf dem elterlichen Hof und in der Gastwirtschaft gefordert, sodass er das Studium abbrechen musste.
Aber in diesem einen Jahr entwickelten sich bereits seine Beziehungen zur Malerei. Es entstanden bald erste Skizzen mit Landschaftsmotiven rund um den Dödesberg, welche später Ludwig Florin als Anregung und Vorlage historischer Motive dienten. Er drechselte, verfeinerte und vervollkommnete seine Holzschnitzereien, und ihm wurde aufgrund seiner hervorragenden Fähigkeiten in den dreißiger Jahren der Meistertitel ehrenhalber von der Handwerkskammer Arnsberg verliehen.
Nachdem er 1952 die Gastwirtschaft aufgegeben hatte, hatte er mehr Muße zum Malen, und so sah man ihn nun häufig mit Zeichenstift und Pinsel in der Natur auf der Suche nach Motiven für seine Bilder. Seine Bildgestaltung wurde getragen von der Liebe zur Wittgensteiner Heimat und der Achtung vor der Schöpfung.
Ludwig Florin starb am 11. Juni 1985.
Wolfgang Kreutter
Wolfgang Kreutter wird am 22.07.1924 in Siegen als Sohn eines Prokuristen geboren. Nach dem Ablegen des Abiturs am Löhrtor-Gymnasium in Siegen wird er 1943 einberufen und leistet seinen Kriegsdienst ab. 1945 beginnt er auf Anraten eines ehemaligen Kriegskameraden die Lehre als Drechsler und Holzbildhauer am Dödesberg bei Ludwig Florin. Diese schließt er 1947 mit der Gesellenprüfung ab; als Gesellenstück fertigt er ein Spinnrad.
Von 1947 bis 1950 studiert er an der Landeskunsthochschule Hamburg. Nachdem er 1949 die Tochter Ludwig Florins, Milli, geheiratet hat, wirkt er ab 1950 am Dödesberg als freischaffender Künstler. Er arbeitet vorrangig mit den Materialien Stein, Holz und Bronze. Ab dem Jahr 1952 arbeitet er auch als Kunsterzieher am Johannes-Althusius-Gymnasium in Bad Berleburg. Diese Tätigkeit behält er bis 1966 neben seinem freien Schaffen bei.
Ein Schwerpunkt seines Schaffens liegt im Bereich der Sakralkunst. Für über hundert Kirchen, Gemeindehäuser und Kapellen innerhalb und außerhalb Westfalens hat er die Innenräume gestaltet. Außerdem hat er im öffentlichen Raum Mahn- und Totenmale errichtet. Später widmet er sich schwerpunktmäßig auch architektonischen Arbeiten an Großbauten, Fassadenelementen und Wandgestaltungen.
So sind auch in der Odebornskirche, in der Friedhofskapelle in Schüllar, auf dem Berleburger Friedhof, im Johannes-Althusius-Gymnasium, an der Sparkasse und an vielen Orten in der Stadt Bad Berleburg Kunstwerke von ihm zu sehen.
In dem Zeitraum von 1957 bis 1969 entstehen im Rahmen seiner pädagogischen Tätigkeit Fernsehsendungen für Kinder im WDR. Er zeigt dort mit Kindern Gestaltungsaufgaben als Anregung zu schöpferischem Tun.
Wolfgang Kreutter verstirbt am 13. November 1989.
Gautam, Herbert Kleinbruckner, geb. Nöldemann
Gautam, Herbert Kleinbruckner, geb. Nöldemann, wurde am 9. November 1949 in Dortmund geboren. Bevor er mit 26 Jahren ein Studium (Plastik, Aquarell, Video) in Bremen begann, arbeitete er in verschiedenen Berufen, so als Elektriker, Schlosser, Fernfahrer, Baumonteur und im Messebau.
Mit 60 Jahren legte er das zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen ab. Er arbeitet als freier Künstler (Bildhauer, Grafiker, Maler, Mediengestalter) und hatte einen Lehrauftrag am Johannes-Althusius-Gymnasium in Bad Berleburg sowie nun am Gymnasium Schloss Wittgenstein. Er wohnt in Schüllar, Hof Winterbach.
In verschiedensten Städten findet man Kunstwerke von ihm: Relief Krieg und Frieden in Osnabrück, Faschismus in Braunschweig, Römerbrunnen in Moers, Kommunikation in Kirchhundem (s. u.) u. a.
Quellen: Ludwig Florin, Wittgensteiner Bilder, 1991
Wolfgang Kreutter, Ein Bildhauer in Westfalen, 1998
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