Zeitzeugenberichte und ErinnerungenTierschaufest 1951

Das kleine Stünzelfest – Die Bezirkstierschauen

Die Kreistierschauen auf dem Stünzel haben sich im Laufe der Jahre zu großen Leistungsschauen entwickelt. Hier treten die Tierzüchter mit ihren Tieren in einem harten Wettbewerb gegeneinander an. Nicht alle Landwirte konnten die hohen züchterischen Voraussetzungen erfüllen. Damit auch sie ihre Tiere ausstellen konnten, wurden kleinere, sogenannte Bezirksschauen eingerichtet. Veranstalter war der landwirtschaftliche Kreisverein. Die Aussteller mussten Mitglied im Verein sein.

Schon vor dem Krieg fanden in Elsoff „auf dem Helm“ die ersten Tierschauen statt.

1951, nach einer längeren Unterbrechung, wurde die erste Bezirksschau in Wemlighausen veranstaltet. Sie fand guten Erfolg und Anklang, sodass der Kreisverein beschloss, künftig im Wechsel zwischen Wemlighausen, Elsoff und Banfe auszurichten.

Allerdings wurde 1967 der Standort Elsoff aufgegeben, da die Auftriebszahlen rückläufig waren und die Ausrichtung für die Organisatoren sehr aufwendig war. Auf dem „Helm“ gab es zudem keinen Strom und keinen Wasseranschluss. 1973 wurde in Wingeshausen ein neuer Standort gefunden.

Als Zeitpunkt für die Veranstaltung wählte der Verein die letzte Juliwoche, eine Zeit zwischen Heu- und Getreideernte.

Vorbereitung und Ablauf

Ausrichter einer Tierschau waren die Landwirte im Ort, für die das viel Arbeit bedeutete. In Wemlighausen wurde der Sportplatz für die Ausstellung hergerichtet: Hegen und Abgrenzungen für die Anbindung der Tiere wurden geschlagen, die Richtkreise abgesteckt. Im Wechsel holten die Landwirte am Vortag der Veranstaltung Fichten, Sträucher und Eichenlaub, und abends wickelten sie mit Hilfe der Frauen die Ehrenkränze auf Stricke. Dabei ging es meist recht lustig zu.

Der Ablauf der Tierschau unterschied sich nicht wesentlich von der großen Stünzelschau:

• Früh morgens begann der Viehauftrieb.
• Ab 8.00 Uhr begannen die Preisrichter mit dem Richten der Tiere in den einzelnen Ringen.
• Mit großem Interesse verfolgten Landwirte und Besucher die Einstufungen der Tiere.
• Nach der feierlichen Eröffnung mit Reden des Vorsitzenden und einiger Ehrengäste erfolgte die Prämierung.

Inzwischen hatte sich die Festhalle mit Besuchern gefüllt, und mit flotten Weisen der Musikkapelle feierten die Landwirte ihr Tierschaufest bis spät in die Nacht hinein.

Seit 1960 belebten auch Pferde und Kleintiere das Bild der Schau.

Ende einer Tradition

1987 ging leider eine alte Tradition zu Ende: „Das kleine Stünzelfest“.

Zeitungsausschnitt vom 31.07.1978 – mit Bild: „Sie zählen zusammen 599 stolze Jahre“.