Häuserchroniken Wemlighausen

Die Ursprünge zu den Häusern in Schüllar und Wemlighausen wurden von mir aus dem Buch „Hauschroniken der Bad Berleburger Ortschaften Arfeld, Berghausen, Raumland, Schüllar und Wemlighausen – 1500–1875 – von Jochen Karl Mehldau“, erschienen im Jahr 2017, übernommen!

Altbauern
Die Häuser und Lehnsgüter, die zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1648) noch existierten, werden als Altbauernhöfe angesehen. In einzelnen Fällen wurden später neue Lehen geschaffen, indem man einen während des Krieges untergegangenen Hof >>wiederherstellte<<.

Behauste Beisitzer
Im 18. Jahrhundert machten sich zunehmend nachgeborene Kinder von Altbauern selbstständig, bauten eigene Häuser, arbeiteten meist als Handwerker oder ungelernte Arbeiter und betrieben auf ererbtem Grundbesitz eine kleine Landwirtschaft. Diese Familien nannte man >>behauste Beisitzer<<. Für sie war es besonders misslich, dass ihnen die Nutzung der Gemeindeweide untersagt war. Mehrere Familien haben daher im 19. Jahrhundert ihre privaten Grundstücke dem Herrscherhaus >>übertragen<<, das heißt: geschenkt. Sie erhielten sie dann als Lehen zurück. Da jetzt auch diese Familien ihr Vieh auf die allgemeine Wiese treiben durften, wurde der Raum eng und reichte für die Versorgung der Tiere nicht mehr aus.

Unbehauste Beisitzer
Familien, die zur Miete wohnten, nannte man >>unbehauste Beisitzer<<. Sie hatten nur minimales oder gar kein Grundvermögen und fielen in kritischen Situationen deshalb oft der Gemeinde zur Last. Deshalb bemühten sich beide Herrscherhäuser auch noch nach ihrer Mediatisierung (1806) intensiv, die Entstehung solcher Familien zu verhindern. Sie versagten die Zustimmung zur Heirat, obwohl sie solche Rechte längst nicht mehr besaßen.